Buchstabengedichte - F f

Kirsten Karneol

F f
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Fremde Federn

Förster Fred will Füchse jagen
in einen Wald bei Friedrichshagen,
denn seine Freundin Isabell
wünscht sich Stiefel ganz aus Fell.

Beim Frühstück überlegt sich Fred
wie das Füchsefangen geht.
Ist ein Fuchs wohl fasziniert,
wenn man Geflügel ihm serviert?

Ein Fuchs frisst Hühner mit Vergnügen!
Der Fred versucht, ein Huhn zu kriegen.
Freitagmorgen in der Früh
kauft er sich ein Federvieh.

Doch roh mit Federn und Gebein
schmeckt Geflügel nicht sehr fein.
Darum fasst er den Entschluss,
dass man den Vogel rupfen muss.

Flott heizt Fred den Ofen an,
damit das Fleisch fein braten kann.
Ach wie duftet es vorzüglich.
Freddie findet das vergnüglich.

Wie er den fetten Braten sieht,
wächst sofort sein Appetit.
Aber fix fällt Freddi ein:
Fürs Füchslein soll der Vogel sein!

Andrerseits ahnt dieses Tier
noch nichts von diesem Vogel hier.
Es wär‘ doch wirklich gar nicht fair.
wenn Fred am Ende hungrig wär`.

Und voll Frohsinn und mit Freude
verspeist er seine fette Beute.
Ach wie fein der Vogel schmeckt!
Noch flink den Löffel abgeleckt …

Da fällt das Fell ihm wieder ein!
Das sollte für die Stiefel sein.
Das Huhn war für den Fuchs gedacht,
damit der ihm sein Fell vermacht.

Nun muss Fred flink zum Kaufhaus laufen,
um sich dort ein Fell zu kaufen.
Er fahndet eifrig hier und dort,
doch sein Geld - es ist fast fort.

Wo kriegt er nun ein Fuchsfell her?
Ohne Finanzen wird das schwer.
Denn, das weiß er offiziell:
Kostenfrei kriegt man kein Fell.

Nur auf ein Wunder darf er hoffen!
Und das ist ferner eingetroffen.
Hühnerfedern, fällt ihm ein,
sind fast wie Fell - so warm und fein.

Und mit Freude fügt er dann
an die Stiefel Federn dran.
Doch seine Freundin lacht sich schief,
denn sie findet’s primitiv.

Was man mit fremden Federn schmückt,
ist häufig eben ganz missglückt.

© Kirsten Karneol 2015